Gruendung

100 Jahre Tradition

Gründung

Es war im Januar 1919, der Erste Weltkrieg steckte der deutschen Bevölkerung noch in den Knochen, da fasste sich der 1894 in Königsberg geborene und in Wiesbaden ansässige Goldschmiedemeister Kurt Olschewski ein Herz und kündigte nach zehnjähriger Berufspraxis und bestandener Meisterprüfung bei der Firma Juwelier Fuchs, um sich endlich selbständig machen zu können. Auch wenn in seinem Abschlusszeugnis steht, er verlasse die Firma auf seinen eigenen Wunsch, um sich selbstständig zu machen, so ist allen Beteiligten doch klar, das Kurt Olschewski das Geschäft auch verlässt, um der Tochter des Chefs zu entkommen, die den tüchtigen jungen Mann nur allzu gerne geheiratet hätte.

Ein Jahr später in Januar 1920 wird der Traum des jungen Mannes endlich wahr: Im Haus Nr. 5 in der Burgstraße eröffnet er seine eigene Werkstatt, die als Goldschmiede Kurt Olschewski in der Handelskammer zu Wiesbaden eingetragen ist. Kurt Olschewski ist sein eigener Herr, kann seiner Kreativität freien Lauf lassen und genießt das Arbeiten in seiner kleinen Werkstatt, etwa dort, wo heute die Rolltreppe zum Dreililienplatz zu finden ist. Noch im Mai desselben Jahres heiratet er die Wiesbadener Sattlermeister-Tochter Elisabethe Schneider, die als Krankenschwester ausgebildet war.

1922 wird dem inzwischen 28jährigen Goldschmiedemeister die große Ehre zuteil, Beisitzer der Meisterprüfungskommision der Wiesbadener Goldschmiedeinnung zu werden. 1925 erblickt Tochter Ursula Olschewski ( später verheiratete Strebel ) das Licht der Welt.

Wagnisse

Mit Müh und Not übersteht Kurt Olschewskis kleine Firma die Inflation und die nachfolgende wirtschaftliche Depression. 1930 erst gestatten Kurt Olschewski die Finanzen, größere Räume in der Marktstrasse 25 zu beziehen und mehrere Goldschmiede in seiner Firma zu beschäftigen. 1935 ziehen die Olschewskis in die Webergasse 3, direkt neben das Hotel Nassauer Hof, wo Werkstatt und Wohnung nahe beieinander untergebracht werden konnten.

Als Kurt Olschewski 1939 stirbt, hinterlässt er seiner Frau Elisabethe eine florierende und gut ausgestattete Goldschmiede-Werkstatt. Elisabethe Olschewski erkennt, dass sie diesen Betrieb erhalten muß, und begibt sich auf die Suche nach einem versierten Goldschmiede-Meister, der auch bereit ist, als Teilhaber das Geschäfts ihres Mannes weiterzuführen. 1940 trifft sie auf den erfahrenen Goldschmiede-Meister Georg Kern, der als Teilhaber in die Firma eintritt. Nach beiden Teilhabern wird der Betrieb nun in Olschewski-Kern umbenannt.

Der „Ritter“ brennt

Trotz der harten und schweren Kriegsjahre gelingt es den beiden Teilhabern, die inzwischen als Lebensgefährten auch ihr privates Glück gefunden hatten, das Unternehmen in Wiesbaden zu etablieren. Doch dann – in der Nacht zum 05. Februar 1945 – wird die Werkstatt in der Webergasse von einer Bombe getroffen. Das im 16. Jahrhundert erbaute und deshalb unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus „Zum Ritter“ in der Webergasse 3 wird ein Raub der Flammen. Durch den mutigen Einsatz einiger Hausbewohner kann jedoch die Wohnung im jüngeren Trakt des Gebäudekomplexes gerettet werden. Mit einem ausrangierten Werkbrett, das sich noch im Keller findet, und geliehenem Werkzeug wird die Werkstatt in einem Raum der Wohnung wieder notdürftig eingerichtet. Das Kurviertel liegt jedoch in Schutt und Asche. Vom Werktisch aus können die Juweliere zu dieser Zeit noch genau bis auf die Marktkirche sehen.

Weg aus den Trümmern

Am 19. April 1945 ziehen amerikanische Truppen in Wiesbaden ein – kurz darauf, am 8. Mai 1945, kapituliert Deutschland. Ursula Olschewski tritt im Sommer 1945 als Lehrling in die elterliche Firma ein. Es kommen harte Zeiten, denn für die alte Reichsmark kann man, außer dem knapp rationierten Lebensmitteln, praktisch nichts mehr erwerben. Ein Pfund Butter kostet zu dieser Zeit auf dem Schwarzmarkt rund 200 Reichsmark. Doch mit Hilfe der ersten amerikanischen Kunden und ihrer „Zigaretten-Währung“, die später noch durch Eipulver, Zucker und Kaffee erweitert wurde, kann die Werkstatt nach und nach vervollständigt werden.
Inzwischen kann die Werkstatt nach der Währungsreform 1948 wieder unter normalen Verhältnissen arbeiten und gewinnt neue Kunden. Ursula Olschewski erweitert derweil im Jahr 1949 ihre Fachkenntnisse in Paris. Ein Jahr später kehrt sie in die Firma zurück und lernt im Wiesbadener Tennis- und Hockeyclub den Hamburger Industriekaufmann Johann Strebel kennen. 1951 schließen die beiden den Bund der Ehe. Johann Strebel wird noch von Georg Kern in die Goldschmiedekunst eingeführt. 1952, kurz nach der Geburt des Sohnes Martin im November, stirbt Elisabethe Olschewski und hinterlässt ihrer Tochter und deren Mann ihren Anteil an der Firma Olschewski-Kern. Nur ein Jahr später, kurz bevor Tochter Christiane das Licht der Welt erblickt hat, stirbt auch Georg Kern. Das junge Ehepaar Strebel zahlt Georg Kerns Sohn René (aus 1. Ehe) seinen Firmenanteil aus, um die Firma der Mutter weiterführen zu können. Auch René Kern hat sein Herz an die Goldschmiederei verloren. Er zieht nach Düsseldorf und eröffnet dort ein stattliches Juweliergeschäft auf der Königsallee.

„ad astra“

Inzwischen bauen die Strebels das Geschäft der Mutter in Wiesbaden aus. 1954 wird die Firma in Strebel-Olschewski umbenannt und befindet sich nun in den prachtvollen Räumlichkeiten in der Wilhelmstraße 28. 1953 wird Tochter Christiane, 1955 Sohn Ludwig geboren. Inzwischen ist das Unternehmen immer größer geworden: 1958 übernehmen Ursula und Johann Strebel das angesehene und alteingesessene Juweliergeschäft Fritz Loch in der Wilhelmstrasse 60. 1964 eröffnen sie eine Filiale in der Kirchgasse. 1962 erblickt dann der dritte Sohn David Strebel das Licht der Welt. Über elf Jahre hinweg, von 1959 bis 1970, führen die Strebels gleich 2 Geschäfte auf der renommierten Wiesbadener Rue. Als jedoch 1970 das alte Gebäude in der Wilhelmstrasse 60 umgebaut werden soll, werden die beiden Filialen in dem Hauptgeschäft in der Wilhelmstr. 56-58 untergebracht. Hier feiert das Juweliergeschäfts Strebel im Jahr 1995 gleich zwei Jubiläen: das 75jährige Bestehen der Firma und 25 Jahre in den prachtvollen Räumen des Hotels Nassauer Hof.

„Neuzeit“

Modern aus Tradition: 1989 bis 1998

„1989 habe ich die Leitung des Unternehmens in der Wilhelmstrasse 56 übernommen“, erklärt David Strebel. Christiane Strebel ist für alle „neuen“ Entwürfe zuständig und gestaltet die Schmuck Kollektion sehr maßgeblich mit. Aber zu dieser Zeit spielen auch die hochwertigen antiken Schmuckstücke aus Art-Deco und Jugendstil noch eine wichtige Rolle und werden im Geschäft neben den eigenen Kreationen gut verkauft.

Geradlinig und Zeitlos 1999 bis heute

Nach 30 Jahren in den Räumen des Hotels Nassauer Hof, baut Strebel gleich neben den bisherigen Geschäftsräumen nur in der Hausnummer 58 ein eigenes neues Geschäft, in dessen schlichter kubistischer Architektur die Kollektion auf ganz besondere Weise zur Geltung kommt. So verleihen sie dem Unternehmen eine klassische Modernität und führen die Familientradition in ihrem eigenen Stil fort. Ihre Entwürfe orientieren sich an modernen Einflüssen aus den Trendmetropolen der Welt und zeigen dabei einen sehr individuellen und unverwechselbaren Charakter. Antiker Schmuck ist inzwischen weniger gefragt und ausgesuchte Luxusuhren, zum Beispiel der Schweizer Uhrenmanufaktur IWC, ergänzen nun das hochwertige Sortiment. Es wird eigens ein Ladengeschäft neben dem Juwelier dafür gebaut.

Kerngeschäft bleibt handgefertigter Schmuck mit hochwertigen Edelsteinen aus aller Welt. Gerade in jüngster Zeit werden sehr wertvolle Safire , Smaragde oder Diamanten zu tragbaren besonderen Juwelen verarbeitet. Zuletzt wurden ein feiner Safir von 17,11 carat und ein feiner Diamant von 10 carat In zeitlos schöne Anhänger verwandelt. Die treuen Kunden aus der Region sind es aber , die für vielerlei Anlässe, wertvolle Edelsteine kaufen und ebenso wertvollen Fassungen dazu herstellen lassen. Diese Kunden sind das Rückrat eines erfolgreichen Handwerks- und handelsbetriebs.

Überregional geschätzt

Ein besonderes Faible seiner Inhaber hat das Juweliergeschäft Strebel weit über die Grenzen der Rhein-Main-Region hinaus bekannt gemacht. „Auf der Suche nach seltenen Edelsteinen und Perlen aus Asien haben wir, wie schon unsere Eltern, die Faszination asiatischer Kunst und Kultur entdeckt“, erzählt David Strebel. Ihre außergewöhnliche Asienkollektion mit Kunstgegenständen von der prähistorischer Zeit bis ins 19. und 20. Jahrhundert wird von Kunden aus aller Welt geschätzt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Samurai Kunst aus Japan. Hier ist Martin Strebel seit Jahrzehnten bei internationaler Sammlerschaft als Fachmann geschätzt und bekannt.

2020 Das Jubiläumsjahr

In diesem Jahr 2020 feiert die Strebel Juwelen & Kunst GmbH das 100 jährige Bestehen. Kein leichter Start als zu Beginn des Jahres das Convid-19 Virus die Welt zum Stillstand bringt. Dennoch möchten wir unser Jubiläumsjahr nicht in schlechter Erinnerung behalten und werden ab dem Sommer 2020 hoffentlich mit unseren Jubiläumsaktionen starten können. Freuen Sie sich auf tolle Aktionen und Jubiläumsrabatte auf alle unsere Schmuckgegenstände und Uhren bis zum Jahresende. Unser Jubiläum soll Ihr Vorteil sein und ein Dankeschön an Generationen von treuen Kunden die seit 100 Jahre hier in Wiesbaden auf uns vertrauen.