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WAKIZASHI 肥前國陸奥守忠吉

49,5cm, sori 1,2cm, motohaba 3,24cm, sakihaba 2,21cm, motokasane 0,69cm, shinogi-zukuri, ko-maru-kaeri-boshi, horimono: omote mit Fudo-Myoo, ura mit Vajra und Ken, hamon: suguha, sehr dichter ko-itame hada(konuka) gleichmäßiges ji-nie, neue Politur von Mishina, ubu nakago mit 2 mekugi ana, signiert: "HIZEN no KUNI MUTSU no KAMI TADAYOSHI" (Tadayoshi III), sowie mit einem Vermerk, wer das Schwert getragen hat und einen Schärfetest von Yamano Kanjuro Hisahide, alles in Gold eingelegt(kinzogan mei), mit Tokubetsu Hozon Papier der NBTHK, Hizen- Provinz, Tadayoshi-Schule, Shinto Periode, gefertigt etwa zwischen 1662 und 1680. Im Shirasaya.

Koshirae: elegante Buke-zukuri Montierung, saya schwarz mit kaeri -tsuno und Öffnung für kogatana. Kozuka shakudo nanako mit Drachen in Gold und alter Klinge, signiert "Suishinshi Masahide", tsuka mit alter schwarzer teilweise defekter Wicklung.(wird auf Wunsch restauriert) menuki Drachen in shakudo, fuchigashira shakudo mit schön gearbeiteten Drachen in Gold. Tsuba shakudo mit Wellenmotiv, rund, mit reichen Drachen-Applikationen in Gold und Goldrand. Mit tsunagi und Schwertbeutel aus Goldbrokat.

Die erste Generation der berühmten Hizen Tadayoshi Linie war der Shodai Tadayoshi I, der am höchsten bewertete Hizen Shinto-Schmied und einer der besten Shinto-Schmiede überhaupt. Sein Sohn Tadayoshi II nam diesen Namen aber nicht an, sondern nannte sich Tadahiro. Er war ebenfalls ein hervorragender Schmied und der Vater und Ausbilder von Tadayoshi III, "Mutsu no Kami Tadayoshi".

Sein bürgerlicher Name war Hashimoto Shinzaburo. 1660 wurde ihm der Ehrentitel "Mutsu no Daijo" und 1661 der Ehrentitel "Mutsu no Kami" verliehen. Er starb 1686, relativ früh, im Alter von 50 Jahren, sieben Jahre vor seinem Vater. Deshalb sind seine Klingen selten und sehr gesucht, zumal die Qualität der Schwerter denen des Großvaters ebenbürtig war. Es wird auch gesagt, dass die Qualität seine späten Werke höher war als die des Shodai.

Diese Klinge wurde 2012 von Meisterpolierer Mishina poliert, einem der besten Schwertpolierer Japans. Laut seiner Auskunft handelt es sich hier um eine der besten Arbeiten von Tadayoshi III.
Außergewöhnlich selten und von hoher Qualität ist auch die Inschrift des Testers der Klinge (tameshi mei oder saidan mei), eingelegt in Gold(kinzogan). Auf der omote- Seite der Name des Trägers: "Kakei Shinbei no Jo o Shiryu kore"(getragen von Kakei Shinbei no Jo). Der Kakei-Clan waren hochrangige Samurai(hatamoto), die bevorzugt Hizen Klingen benutzten und diese von Yamano Kanjuro Hidehisa testen ließen. Auf der ura-Seite der Test: "ichinodo kiriotoshi mata katateuchi ichinodo kiriotoshi" (Körper an der shinodo Linie durchtrennt und noch einen Körper an der shinodo-Linie durchtrennt, aber einhändig), sowie "Yamano Kanjuro Hisahide + Kao" (Name und Siegel des Testers).

Das Testen von Klingen an Körpern, "tameshigiri" genannt, war ein Monopol des Tokugawa Shogunats und wurde bis ins 19.Jh. praktiziert. Es wurde zumeist an Leichen hingerichteter Verbrecher, aber auch an zum Tode Verurteilten durchgeführt.
Die getesteten Klingen sind zumeist älter als der Test selbst. Bei dieser Klinge ist das anders. Die aktive Zeit des Schwerttesters Hisahide fällt genau in die Herstellungszeit der Klinge.
Für den Besitzer eines Schwerts hatte eine Inschrift mit einem erfolgreichen Test einen enormen Wert. Die Prozedur war jedoch sehr formalisiert, stand unter strenger Kontrolle der verantwortlichen Beamten des Shogunats und war wohl auch für die damaligen Verhältnisse enorm kostspielig. Man findet dieses "saidan mei" oder auch "tameshi mei" zumeist nur auf sehr hochwertigen Klingen. Die besten Klingen konnten bis zu 7 Körper übereinander mit einem Hieb durchtrennen.
Das Testergebnis wurde dann nachträglich in die Angel eingeschlagen und je nach Geldbeutel des Auftraggebers mit Silber oder Gold eingelegt. Mit der vorliegenden Klinge wurde ein "ichinodo"-Schnitt vorgenommen, also quer durch den Brustkorb und danach noch einmal der gleiche Schnitt bei einem anderen Körper, aber einhändig.

Zum besseren Verständnis empfehlen wir zu diesem Thema folgendes (englischsprachige) Buch:
"Tameshigiri - The History and Development of Japanese Sword Testing" von Markus Sesko
Das vorliegende Schwert ist in dem Buch "Schwerter des Nihonto-Club Deutschland" von Markus Sesko aufgeführt. Diese beiden sehr empfehlenswerten Bände sind online bestellbar und beschreiben bedeutende Schwerter aus deutschen Sammlungen.

Bewertung
Hawley 150 Punkte
Toko Taikan 10 Mio. Yen.
Fujishiro Sai-jo saku (höchstmögliche Qualität)
KKB Saijo-o-wazamono (höchstmögliche Schärfe, dieses Prädikat besitzen nur 14 Schwertschmiede!)
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Preis
Verkauft